FDP Bad Ragaz-Taminatal informiert sich über das Projekt Windpark Grot/Maton

Nachdem im vergangenen Jahr die Besichtigung der Kraftwerksanlage Gigerwald unter stattlicher Beteiligung stattfand, stand ein weiteres Projekt zum Thema Energiegewinnung auf dem Programm. Nationalratskandidatin Edith Kohler begrüsste Mitglieder und Sympathisanten der FDP Bad Ragaz-Taminatal im gemütlich Buurabeizli in St.Margrethenberg zu einem äusserst interessanten Referat vom Initianten und Projektleiter Pius Schwitter.

Im Kanton St. Gallen gibt es zurzeit 17 Eignungsgebiete für Windkraftanlagen, eines davon oberhalb vom St.Margrethenberg. Schwittter berichtete von den aktuellen Herausforderungen, welche ein solches Projekt mit sich bringt. Es braucht zahlreiche Abklärungen betreffend Zufahrt, Lärm, Wild, Natur- und Umweltschutz, Konflikten mit Sendeanlagen etc.

Anhand von eindrücklichen Bildern führte Schwitter die Auswirkungen der Erderwärmung vor Augen. Innerhalb einiger Jahrzehnte sind die meisten Gletscher massiv geschmolzen, zum Beispiel der Pizolgletscher, welcher in den letzten 12 Jahre komplett verschwunden ist. Bilder von Bergstürzen, Skipisten mitten im Grünen und ausgetrocknete Flüsse im Jura beweisen das Problem. Das hat mit dem Start der Industrialisierung im Jahr 1765 begonnen. Seither sind die Immissionen von Kohlendioxyd, Methan und Stickoxyden explosionsartig angestiegen, wie eine Statistik beweist. Das Schweizer Stimmvolk hat am 18. Juni 2023 ja gesagt zu einer CO2 neutralen Klimapolitik bis ins Jahr 2050. Die fossilen Brennstoffe müssen deshalb durch einen massiven Ausbau von alternativen Energien kompensiert werden. Neue Atomkraftwerke sind aus der Sicht Schwitters völlig unrealistisch. Nur schon die Planungskosten wären enorm, ganz zu schweigen von einem Bewilligungsverfahren. Die Opposition seitens der Bürger wäre nicht abzuschätzen. Photovoltaikanlagen auf der grünen Wiese finden ebenso wenig Zuspruch. Die Windkraftanlagen sind mit einer Lebensdauer von 25 – 30 Jahren eine gute, temporäre Lösung der Energieversorgung. Nach dieser Zeit kann die Lage neu beurteilt werden und sofern bessere Alternativen existieren, erfolgt ein Rückbau der Anlagen. Ein Fonds für diesen Rückbau garantiert den reibungslosen Ablauf. Auf die Frage nach der Entsorgungsproblematik der phaserverstärkten Rotorblätter, informierte Schwitter über ein US-Jungunternehmen, das soeben mit dem kommerziellen Recyclingbetrieb gestartet ist zur Verwandlung von Windturbinen in Verstärkungsfasern, die die Festigkeit und Haltbarkeit von Beton und Mörtel erhöhen.

Ende März 2023 haben die Ortsbürger von Pfäfers mit einer überwältigenden 89:3 Mehrheit dem Baurechtsversprechen zu einer Windkraftanlage zugestimmt. Für einen wirtschaftlichen Betrieb müssen mindestens 3 Anlagen gebaut werden. Geprüft werden maximal 5 Anlagen. Die erste Variante könnte 7'300 Haushalte mit Strom versorgen, die Zweite 12'500. Der Bund würde die Anlage mit einem namhaften Investitionsbeitrag fördern. Daneben würde die Gemeinde auch finanziell von der Anlage profitieren durch Zinsen und Steuereinnahmen. Sofern die Nutzungsplanung und die Baubewilligung ohne grosse Opposition der Umweltschutzverbände über die Bühne gehen würden, könnte der Bau bis ins Jahr 2027 realisiert sein.

Bei einem währschaften kalten Plättli wurden noch angeregt diskutiert und viele Fragen beantwortet.

 

Bild: Moderatorin Edith Kohler bedankt sich bei Pius Schwitter