Die speditive Durchführung der ordentliche HV war die letzte Amtshandlung des langjährigen Ortsparteipräsidenten Christoph Gressbach, bevor er das Präsidium in jüngere Hände übergab. Ergänzt wurde der gut besuchte Anlass durch den spannenden Einblick des Gemeindepräsidenten Jens Jäger über 110 Tage im Amt und zwei Referate von Silvio Kühne.
Jens Jäger über seine ersten 110 Tage als Gemeindepräsident
Sehr persönlich erzählt Jens Jäger von seinem Ankommen im neuen Amt. Seine Wahl bedeutete eine grosse Zäsur in seinem Leben. Besonders wichtig ist ihm die Teambildung des Gemeinderates und das Kennenlernen der Verwaltung. Entsprechend stolz ist er auf die konstruktive Zusammenarbeit im Rat und legt Wert auf eine gute Kommunikation. Aktuell laufen die Rollenaufteilungen in den einzelnen Ressorts und die gemeinsame strategische Ausrichtung an der anstehenden Klausurtagung. Das Wahlergebnis mit fünf von sieben neuen Ratsmitgliedern ist ein klares Zeichen der Bürger, dass eine Neuausrichtung gewünscht ist. «Ich bin als einziger Mitglied einer Partei, nämlich der FDP.Die Liberalen ist, alle anderen sind parteilos unterwegs» so Jäger. Deshalb ist ihm ein Austausch mit allen Parteien wichtig, damit sich alle einbringen können und gehört werden.
Neue Strukturen und Neuwahlen für die FDP
Die Ortspartei Bad Ragaz-Taminatal ist regional aktuell die grösste Ortspartei. Mit der HV stand der Rücktritt des langjährigen Präsidenten Christoph Gressbach an. Sein enormes und langjähriges Engagement wurde ausführlich gewürdigt. «Er ist ein waschechter, tatkräftiger FDP’ler, der grosse Fussstapfen hinterlässt», so der Nachfolger Swen Jäger. Entsprechend demütig tritt er die Nachfolge an und bedankt sich bei den Anwesenden für das entgegengebrachte Vertrauen. Der 42jährige wohnt seit 2016 mit seiner Familie in Bad Ragaz und ist seit dieser Legislatur Mitglied der GPK.
Mit der Wiederwahl der weiteren Mitglieder ist der Vorstand mit Edith Kohler, Pfäfers, Albert Fritz und Hardy Kalberer Bad Ragaz komplett.
FDP Regionalparteipräsident Silvio Kühne informierte über die aktuellen Überlegungen zur möglichen Neustrukturierung der Partei. «Heute geht es mir primär darum, den aktuellen Planungsstand aus erster Hand zu erläutern und dabei den Puls der Ortspartei zu spüren» meint Kühne. Nach einer kurzen Auslegeordnung zur aktuellen Situation der Partei, formulierte er die Ziele der Neustrukturierung. Dabei stehen die Themen «Fokussierung auf Sachpolitik und Steigerung der Effizienz», «Stärkung der Identifikation mit der FDP», «Festigung der Verankerung in den Ortschaften» und «Reduktion von administrativen Arbeiten» im Zentrum.
Referat zur Abwehr der Bedrohung aus der Luft
Silvio Kühne wechselte nach seinen Ausführungen zur Parteileitung den Hut und sprach, als Berufsoffizier und Oberstleutnant der Luftwaffe, zur aktuellen Bedrohung aus der Luft und die entsprechende Abwehr dieser. Dabei zeigte er die Gefahren von Abstandswaffen wie Drohnen, Marschflugkörper und ballistischen Lenkwaffen, welche aus sehr grossen Distanzen eingesetzt werden, auf. Darauffolgend stellte er klar, dass es für diese Bedrohungsformen keine Allzweckwaffe gibt und eine Abwehr im Alleingang unmöglich und realitätsfern sei. Mit den Ausführungen zum Konzept der integrierten Luftverteidigung, dem Beschaffungsprojekt Patriot und den Projekten der bodengestützten Luftverteidigung mittlerer und kleiner Reichweite, schloss er sein zweites Referat ab.
Der Abend klang bei einem gemütlichen Apèro und intensiven Diskussionen zu allen Themen des Abends im Schlosshotel Bad Ragaz aus.