Wie weiter mit der Ortsplanung in Bad Ragaz?

Zahlreiche Interessierte nutzten die Gelegenheit, mit Jens Jäger, Kandidat für das Amt des Gemeindepräsidenten, auf einer Hebebühne in die Höhe zu steigen und über die künftige Entwicklung des Gebiets Unterrain zu diskutieren.

Das Gebiet Unterrain ist das künftige Entwicklungsgebiet von Bad Ragaz. Die Besucherinnen und Besucher konnten sich zur Veranschaulichung anhand von Plänen, Bildern und Beispielen informieren. Das Gebiet fasst rund 120'000 Quadratmeter oder rund 12 Hektaren. Es ist zurzeit Fruchtfolgefläche und nicht eingezont. In Bad Ragaz gibt es praktisch kein Bauland mehr. Die innere Verdichtung ist schon weit fortgeschritten. Um Fruchtfolgeflächen einzuzonen, braucht es besondere Voraussetzungen, die aber in Bad Ragaz gegeben sein dürften. Eine Einzonung im grossen Gebiet Unterrain ist ohnehin nur in Etappen möglich, was auch sinnvoll ist, nicht zuletzt, um Wellenbewegungen bei den Schülerzahlen zu vermeiden.

Überblick in luftiger Höhe

Auf einer Hebebühne in einer Höhe von zwanzig Metern konnten sich die Interessierten einen buchstäblichen Überblick verschaffen. Von der Sporthalle aus, mit guter Sicht über die Umgebung, bot sich bei herrlichem Herbstwetter die Gelegenheit, das ganze bereits überbaute und das noch grössere unbebaute Gebiet, aber auch die Umgebung zu betrachten. Jens Jäger begleitete die mutigen Besucherinnen und Besucher und diskutierte mit ihnen, wie eine künftige Bebauung aussehen könnte. Auf luftiger Höhe und wieder am Boden kamen sehr viele Themen zur Sprache wie Etappierung, Bauhöhen, Verdichtung, Erschliessung, neues Mehrzweckgebäude für den Werkhof und die Feuerwehr, Schulen und Schulwege, weitere Sportplätze, Kinderspielplätze, Arbeitszonen, Lärmschutz gegenüber der Bahn und Abstand wegen der Strahlenbelastung von der Bahn.

Anbindung an das Dorf wichtig

Unter den Gästen fand sich erfreulicherweise eine grössere Anzahl von jungen Familien mit Kindern. Diese liessen sich die Gelegenheit nicht entgehen, einmal in die Höhe zu schweben. Aus den Gesprächen kristallisierten sich für eine künftige Entwicklung des Quartiers zwei Hauptziele heraus: eine gute Anbindung an das Dorf und eine funktionierende Infrastruktur. Es soll ein grünes Quartier werden, mit adäquater Verkehrsführung zu Schulen und Geschäften im Dorf. Die heutigen Schulwege zu den bestehenden Schulhäusern wurden als problematisch angesehen. Es stelle sich die Frage, ob ein weiteres Schulhaus im Gebiet Unterrain nötig sei. Uneinheitlich war die Meinung in Bezug auf die Erstellung von Hochhäusern. Kontrovers wurde die Frage diskutiert, wo das neue Mehrzweckgebäude gebaut werden soll. Auch die umstrittene Frage der Parkplätze für die Sporthalle kam zur Sprache.

Künftiger Rat gefordert

Es zeigte sich, dass die künftige Entwicklung im Gebiet Unterrain und damit auch von Bad Ragaz eine sehr anspruchsvolle Aufgabe sein wird. Eine grosse Herausforderung sieht Jens Jäger in den Eigentumsverhältnissen der einzelnen Parzellen. Nur wenige sind im Besitz der Gemeinde. Der Rest gehört verschiedenen privaten Personen. Erschwerend ist, dass eine Parzelle der Gemeinde isoliert ist. Nach Auffassung von Jens Jäger soll die Gemeinde eine aktive Bodenpolitik betreiben und das Gespräch mit den privaten Eigentümern möglichst frühzeitig suchen. Eine weitere grosse Aufgabe des Gemeinderats werde sein, die verschiedenen Interessen unter einen Hut zu bringen. Sehr gerne werde er sich da nicht als Schiedsrichter, sondern als Mediator einbringen. An einem kleinen Stand war für das leibliche Wohl gesorgt. Unter anderem waren «Landjäger» zu kosten, die zum Schmunzeln verleiteten. Zahlreiche Besucherinnen und Besucher haben am Wettbewerb teilgenommen. Die Gewinnerinnen und Gewinner werden demnächst bekannt gegeben.